Der Karabiner-Kreis
Prolog
Kreis 5 – der älteste, noch offiziell bestehende Kreis in der SMJ Oberndorf / Rottweil. Bis heute treffen sich die Jungmänner des fünften Kreises noch gelegentlich. Der Kreis selbst schreibt im Kompass 2012 über sich selbst: „Der 5. Kreis ist jetzt schon über 15 Jahre aktiv, genau wie die Leute, die diesem Kreis angehören. Als unser Kreis damals, also im Jahre 1997, gegründet wurde, war das Kreis-Ideal ziemlich schnell klar: „Wir wollen wie Karabiner fest miteinander verbunden sein und uns gegenseitig halt geben, deshalb ist unser Symbol der Karabiner!" Wahrscheinlich hätten wir damals nicht gedacht, dass wir uns tatsächlich auch im 2. Jahrzehnt des neuen Jahrtausends immer noch als Karabiner-Kreis treffen!“
Brot, Käse und Wein
Kreisleiter David Berner galt schon in der Abteilung als außergewöhnlich, außerordentlich engagiert und ehrgeizig – einer, der sich durchbeißt und nicht aufgibt. Für ein Abteilungstreffen kam er einst extra aus der Schweiz angereist – mit dem Fahrrad versteht sich. Beim Kreistreffen behielt sich Berner seine Art bei. Dies zeigte sich bereits, wie er den 14jährigen seines Kreises begegnete. „Bei jedem Kreistreffen, an jedem ersten Abend gab es einen Brauch“, erzählt Dietger M. Kuller, geistlicher Begleiter des Kreises. „David brachte immer Brot, Wein und Käse mit und bevor das Treffen losging aß man gemeinsam und unterhielt sich. Nun kann man natürlich einwerfen: Alkohol mit 14 – das muss doch nicht sein. Aber hier ging es um die Symbolkraft und die Gemeinschaft!“. David Berner habe später einmal gesagt, lieber sollen die Jugendlichen hier maßvoll ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol machen, als später exzessiv auszutesten Natürlich stieg auch die Anzahl der Weinflaschen, als die Jung älter wurden – der Brauch blieb aber.
Gründungstreffen auf dem Freiberg
„Mit diesem Bericht meldet sich der 5. Kreis zum ersten Mal zu Wort“, so die ersten Worte im Kompass über das erste Zusammentreffen des 5. Kreises 1997. Das Gründungstreffen fand unter Kreisleiter David Berner auf dem Freiberg bei Stuttgart statt, wo auch ein Schönstatt-Heiligtum steht. Wie bei vielen Gründungstreffen besprach man auch im 5. Kreis, was einen Kreis ausmacht und was für die Zukunft des Kreises wichtig wird. Auch das Kreissymbol wurde bereits beim ersten Treffen beschlossen. Im Bericht dazu heißt es: „Zum Abschluss gab uns David unser Kreissymbol mit auf den Weg – einen kleinen Karabiner. Er soll uns immer wieder verdeutlichen, dass wir uns immer beim anderen einklinken können und dass wir zusammen gehören.“
Ein Wochenende an der Donau
Zeltlagerstimmung an der Donau: 8 Karabiner, darunter Kreisleiter David Berner und der geistliche Begleiter Pfarrer Dietger M. Kuller machten sich samt Alex-Zelt auf den Weg nach Gutenbach. Ihr großes Ziel für das Wochenende – eine Kanufahrt auf der Donau: „Wir haben zuerst Trockenübungen gemacht, bevor wir dann ins Wasser gingen. Keiner von uns ist jemals zuvor in einem Kanu gesessen. Doch wir haben uns wacker geschlagen und nach einer halben Stunde haben die Boote fast immer das gemacht, was wir wollten.“ Nass sind die Jungmänner dennoch geworden. Doch das tat dem Kreiswochenende keinen Abbruch.
Mit dem Fahrrad nach Offenburg
An Selbstbewusstsein fehlt es den Jungmännern aus dem 5. Kreis nie. Deutlich wurde das in einem Kompassbericht im Jahr 2000: „Wie euch allen bekannt sein sollte, besteht der 5. Kreis aus lauter sportlichen, intelligenten und gutaussehenden jungen Männern. Aus Diesem Grund hatten wir beschlossen, unser Kreistreffen mit einer sportlichen Glanzleistung zu beginnen“ – eine Radtour nach Offenburg am 27. August 1999. Dort erholten sie sich am städtischen Baggersee und unternahmen eine kurze Tagesreise ins nahegelegene Straßburg. Besonders die Thematik dürfte es den selbstbewussten, jungen Männer an diesem Wochenende angetan haben: Sie beschäftigten sich mit dem Thema „Beziehung und Frauen“ – und der ersten Episode von Star Wars, wie es im Kompass-Bericht heißt.
Auch bei späteren Kreistreffen hielten die Karabiner spannende, thematische Stunden ab. Beispielsweise über die eigene Zukunft (im Winter 1999 - also kurz vor dem Millennium), das Christ-sein im Alltag, die „Relevanz und Notwendigkeit von Sitten, Bräuchen und Ritualen in der Kirche“ (Herbst 2000) oder „Berufung – ein Anruf Gottes“ (Frühjahr 2002). Bewundernswert beim Karabiner-Kreis ist, dass er seinem ideal, als Karabiner zusammenzuhalten immer treu geblieben ist – auch dann, wenn Kreisleiter David Berner viel im Ausland (Frankreich, USA, später Genf) war und die Jungmänner selbstständig Treffen organisieren mussten.
Sechs Schwaben im Badnerland
Nach zwei Jahren sahen die „Karabiner“ erstmals wieder ihren mittlerweile in Genf lebenden Kreisleiter David Berner. Das Kreistreffen fand vom 12. bis 14. Oktober in Karlsruhe statt – in dieser Zeit nächtigten die sechs Schwaben in Dominic Schultheiß´ Zweier-WG.
Das Kreistreffen war stark kulturell geprägt. So besichtigten die Jungmänner das Karlsruher Schloss samt Schlosspark, Museen und der Universität. Ganz SMJ-typisch bestiegen sie am darauffolgenden Tag den Durlacher Turmberg inklusive atemberaubender Aussicht. Und wo die Karabiner schon n Durlach waren, besuchten sie auch das dortige Schönstattzentrum, „wo wir endlich mal wieder gemeinsam als Kreis im Heiligtum sein konnten.“ [Kompass 2007]
Zum Schluss heißt es im Bericht: „[…] und wir waren uns einig, das nächste Kreistreffen kommt bestimmt.“ - Genauer gesagt kam es genau 5 Jahre später.
5 Jahre später - Wiedersehen in München
Der Karabiner-Kreis zeigte bei seinem Treffen 2012 bei Thomas Müller in München einmal mehr, zu welch starker Gemeinschaft ein Kreis über die Jahre heranwachsen kann: „Wir sind nämlich am Freitagabend aus Beffendorf, Mannheim, München, Wien und sogar Genf angereist.“ – eine Gemeinschaft die über Stadt- und Staatsgrenzen hinausreicht.
Der Gastgeber Thomas Müller engagierte sich beim Kreistreffen als Stadtführer. Dominic Schultheiß schreibt in seinem späteren Kompass-Bericht über diesen Tag: „Universität, Innenstadt, Busrundfahrt, Straßenbahnrundfahrt, Weihnachtsmarkt im Englischen Garten, Sehenswürdigkeiten, leckeres bayrisches Essen (Knödel, Schweinshaxen, Apfelstrudel,…) all das und noch vieles mehr durften wir an diesem Tag genießen.“
Doch nach wie vor hat der Glaube seinen festen Platz beim Karabiner-Kreis. Am Sonntagmorgen besuchten sie gemeinsam einen Gottesdienst. Schultheiß schreibt am Schluss seines Berichts: „Es hat einfach Spaß gemacht an diesem Wochenende zusammen zu sein und mal wieder zu spüren, was in diesen vielen Jahren in unserem Kreis gewachsen ist. Es hat uns allen gut getan seit langem mal wieder die Kreisgemeinschaft erleben zu dürfen! Wir freuen uns schon aufs nächste Treffen und wünschen uns natürlich weiterhin – wie schon vor 15 Jahren in unserem Kreisgebet formuliert - Dass unser Kreis weitere Kreise nach sich zieht!“